ERP

Wann ist der richtige Zeitpunkt für ein ERP-System?

Wussten Sie, dass ineffiziente manuelle Prozesse und unzusammenhängende Datensilos oft ein Anzeichen für den richtigen Zeitpunkt zur Erneuerung eines ERP-Systems sind1? Die Einführung eines ERP-Systems kann maßgeblich zur Effizienzsteigerung in Unternehmen beitragen und ist besonders relevant, wenn Beschwerden über Kundenunzufriedenheit zunehmen. Ein ERP-System ermöglicht nicht nur Prozessoptimierung, sondern auch das Management des Unternehmenswachstums effizienter zu gestalten1.

System

Wenn die Komplexität in der Ablauforganisation und IT stetig wächst, lohnt es sich, rechtzeitig über die ERP-System Einführung nachzudenken. Dies ist besonders wichtig, da Unternehmen, die ihre Technologie nicht durch Cloud-Lösungen erneuern, das Risiko eingehen, von agileren Konkurrenten überholt zu werden1.

Für kleine und mittlere Unternehmen, die derzeit diverse isolierte Softwarelösungen verwenden, kann ein ERP-System einen Unterschied machen, indem es die Effizienz um bis zu 25% steigert2. Daher ist jetzt der ideale Zeitpunkt, die Integration eines ERP-Systems in die Unternehmensstrategie zu erwägen, um langfristig Umsatzsteigerungen und Kosteneinsparungen zu ermöglichen1.

Vermehrte Kundenbeschwerden und ineffiziente Prozesse

Kundenbeschwerden sind am Ansteigen und ineffiziente Prozesse verkomplizieren die Situation für viele Unternehmen. Eine Studie von SAP-Hybris 2017 zeigt, dass unzureichende Kommunikation, lange Reaktions- und Wartezeiten sowie das Ignorieren von Kundenbeschwerden dazu führen können, dass Kunden sich abwenden3. Dies unterstreicht die Notwendigkeit eines optimierten Kundenmanagements.

Kundenmanagement

Zunehmende Anforderungen von Kunden

Mit der Digitalisierung sind die Touchpoints zwischen Kunden und Unternehmen gestiegen, was als große Herausforderung wahrgenommen wird3. Dies erfordert eine zukunftsorientierte Anpassung von Unternehmen, insbesondere im Bereich des ERP Kundenservice. CRM-Systeme können hier Abhilfe schaffen, indem sie eine systematische Erfassung von Kundenbeziehungsprozessen ermöglichen und einen 360-Grad-Blick auf Kunden bieten3.

Gesteigerte Unzufriedenheit im Kundenservice

Die Anforderungen an den Kundenservice haben sich durch die Digitalisierung beträchtlich verändert, was viele Unternehmen zwingt, ihren Serviceansatz neu zu überdenken3. Studien zeigen, dass nur 4% der unzufriedenen Kunden tatsächlich Beschwerden äußern, während ein völlig unzufriedener Kunde den Umsatz um das 1,8-fache reduzieren kann4. Auf der anderen Seite trägt ein völlig zufriedener Kunde 2,6-mal so viel zum Unternehmensumsatz bei wie ein nur einigermaßen zufriedener Kunde und bringt im Vergleich zu einem eher unzufriedenen Kunden 14-mal mehr Umsatz ein4.

Ein effizienter Kundenmanagement durch Prozessautomatisierung ermöglicht es den Unternehmern, manuelle Arbeitsschritte zu reduzieren und sich auf wertschöpfende Projekte zu konzentrieren, was langfristig zu höherer Kundenzufriedenheit und Umsatzsteigerung führt5. Die Einführung eines ERP-Systems zur Unterstützung des Kundenservices kann daher wesentlich zur Verbesserung der Prozesse und zur Steigerung der allgemeinen Kundenzufriedenheit beitragen.

Zunehmende Komplexität und Unübersichtlichkeit im Unternehmen

Unternehmen nutzen heutzutage eine Vielzahl von Tools und Programmen, die oft nicht nahtlos zusammenarbeiten und zu einer unübersichtlichen IT-Landschaft führen können. Dies erschwert die Datenpflege und trägt zu Informationsverlusten bei.

Integration von Tools und Programmen

Durch die Vielzahl an unterschiedlichen Anwendungen und Systemen kommt es oft zu Problemen in der IT-Komplexität. Die Integration der verschiedenen Systeme gestaltet sich schwierig, was zu ineffizienten Prozessen und Dateninkonsistenzen führt. Laut einer Studie von Ipsos Global Trends empfinden 70% der Befragten ihr Leben bereits als zu kompliziert und wünschen sich einfache Lösungen6. Um diese Herausforderung zu meistern, kann die ERP-Datenintegration eine entscheidende Rolle spielen. Ein ERP-System bietet die Möglichkeit, verschiedene Geschäftsbereiche auf einer Plattform zu vereinen und ermöglicht so ein einheitliches Arbeiten. Dies führt nicht nur zu mehr Effizienz, sondern reduziert auch die IT-Komplexität erheblich.

Schwierigkeiten bei der Datenpflege

Ein häufiges Problem vieler Firmen ist die manuelle Datenpflege, die zeitaufwendig und anfällig für Fehler ist. 61% der deutschen Befragten äußerten, dass sie mit den schnellen technologischen Entwicklungen nicht Schritt halten können, was die Datenpflege zusätzlich erschwert6. Hinzu kommt, dass 64% der Befragten der Ansicht sind, dass Social-Media- und Technologieunternehmen zu viel Macht haben und strenger reguliert werden sollten, was die Unsicherheit im Umgang mit Datenmanagement verstärkt6. Durch die Automatisierung vieler Datenpflegeschritte in einem ERP-System können diese Herausforderungen gemeistert werden. Unternehmen profitieren von zentralisiertem Datenmanagement und der Vermeidung von Duplikationen und Inkonsistenzen.

Vorteile eines ERP-Systems Beschreibung
ERP-Datenintegration Zentralisiert alle Daten auf einer Plattform und reduziert damit Duplikationen
Automatisierung Vereinfacht die Datenpflege und erhöht die Effizienz
Reduzierte IT-Komplexität Nutzt einfache Regeln und Strukturen zur Verringerung der Komplexität7

Steigende Umsätze ohne proportionalen Gewinn

Ein Umsatzwachstum wird oft als Lebensnerv eines Unternehmens betrachtet, da es Marktakzeptanz und Kundennachfrage anzeigt8. Doch höhere Umsätze führen nicht immer zu einer proportionalen Gewinnsteigerung. Vermehrt auftretende Ineffizienzen in Geschäftsprozessen können die Ursache sein.

Fehlende Effizienz in Geschäftsprozessen

Wenn der Gewinn nach Steuern nicht mit dem Umsatzwachstum Schritt hält, zeigt dies oft die Notwendigkeit zur Kostenoptimierung, um höhere Einnahmen in höhere Rentabilität zu konvertieren8. Beispiele wie Apple und Walmart zeigen, dass Unternehmen durch Produktinnovation und Kostenkontrolle erfolgreich sind8. Eine betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) ermöglicht Einblicke in die Ertragslage und hilft, Prozessineffizienzen zu identifizieren und zu beheben9.

Potenzial zur Optimierung der Ressourcenplanung

Ein ERP-System kann die Effizienz steigern und die Ressourcenplanung optimieren, was entscheidend ist für eine bessere Kostenkontrolle und damit verbunden eine höhere Gewinnsteigerung. Die richtige Strukturierung der Unternehmensabläufe ist der Schlüssel, um die Gewinnmargen zu verbessern. Die Beziehung zwischen Gewinn und Umsatz kann proportional betrachtet werden, wobei dies oft nicht linear ist10. Die Fähigkeit, Proportionalität zu erkennen, hilft Anlegern, fundierte Entscheidungen zu treffen10.

Die Wahl des richtigen ERP-Systems

Die ERP-Auswahl ist ein entscheidender Faktor für die langfristige Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. Im Durchschnitt bleiben Unternehmen zwischen 6 und 10 Jahren bei einer ERP-Lösung11. Daher ist es unerlässlich, ein System zu wählen, das flexibel genug ist, um sich an die spezifischen Anforderungen und Entwicklungen des Unternehmens anzupassen. Wichtig hierbei sind die fünf Hauptkriterien: technische Anforderungen, Funktionalität, Flexibilität, Preis-Leistungsverhältnis sowie langfristige Verfügbarkeit12.

Ein erfolgreiches ERP-Projekt erfordert eine solide Unternehmensstrategie, die klare Rahmenbedingungen, Budgets und zeitliche Vorgaben vorgibt, welche je nach Systemkomplexität und Unternehmensgröße variieren13. Dabei können Referenzmodelle hilfreich sein, um bestehende Prozesse zu bewerten und Verbesserungspotenziale abzuleiten13. Zudem sollte das ERP-System in die digitale Transformation des Unternehmens eingebettet werden, um als zentraler Knotenpunkt zur Automatisierung und Skalierung zu dienen.

Die Investitionskosten eines ERP-Systems sollten über eine Laufzeit von 10 Jahren betrachtet werden11, einschliesslich Implementierungs-, Betriebs-, Veränderungsmanagement- und Schulungskosten11. Unternehmen sollten potenzielle Anbieter persönlich treffen und ihre Lösungen prüfen, sowie Testversionen nutzen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen13. Bei der Auswahl eines ERP-Systems ist eine detaillierte Recherche und die Definition der Geschäftsprozesse und IT-Strategie essentiell12.

Quellenverweise

  1. https://www.icb-gmbh.de/artikel/cloud-erp-einfuhrung-wann-ist-der-richtige-zeitpunkt-und-warum
  2. https://www.nexaion.de/news/erp/wann-benotigt-mein-unternehmen-ein-erp-system/
  3. https://www.fis-gmbh.de/de/blog/kundenorientierung-kundenbindung-nachhaltig-steigern/
  4. https://www.paqato.com/beschwerdemanagement-in-6-schritten/
  5. https://www.ahd.de/was-ist-eine-prozessoptimierung-und-wie-gelingt-sie/
  6. https://www.ipsos.com/sites/default/files/ct/publication/documents/2020-10/wp_komplexitat-globaltrends_rz_web-v2.pdf
  7. https://versus-online-magazine.com/de/kolumne/stefan-kuehl/komplexitaet
  8. https://fastercapital.com/de/inhalt/Umsatzwachstum–Umsatzwachstum-und-sein-direkter-Einfluss-auf-den-Gewinn-nach-Steuern.html
  9. https://www.fuer-gruender.de/wissen/unternehmen-fuehren/buchhaltung/bwa-erstellen/
  10. https://www.alleaktien.de/lexikon/proportional
  11. https://abas-erp.com/de/wissen/erp-blog/fuenf-kriterien-wie-waehle-ich-das-richtige-erp-system
  12. https://www.meinerpfinden.de/erp/auswahl-erp-system
  13. https://www.erp.de/erp-software/auswahl

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